Passauer Neue Presse 08.11.2013

Zwei Mann – Ein Gitarrenfeuerwerk

Duo Kugler & Waloschik begeisterten ihr Musikpublikum

Marcus Waloschik mit Gitarre (links) und Stefan Kugler am Bass: Sie boten einen fantastischen Musik-Abend im „Baron“. – Foto: Markus Sommer
Waldkirchen. „Akustikgitarre, Akustikbass, Gesang – reduziert aufs Maximale!“, so lautet die stilistische Kurzbeschreibung des Duos Kugler & Waloschik. Waldkirchens Musikfreunde kamen in den Genuss, sich live ein Bild davon machen zu können, was das in der Praxis bedeutet.

Sich ein Bild machen trifft dabei den Nagel in der Tat auf den Kopf, den alleine mit Hören könnte man gar nicht begreifen, was die beiden, und insbesondere Marcus Waloschik aus Ihren Instrumenten herausholen. Bereits zum Konzerteinstieg brillierte der Saitenkünstler Waloschik solo mit einem Instrumentalstück bei dem er seine Gitarre gleichzeitig auch als Percussion benutze . Von den außergewöhnlichen Fingertechniken, die vermutlich in keinem Lehrbuch Erwähnung finden, ganz zu schweigen.

Ab der zweiten Nummer gesellte sich auch Stefan Kugler am Akustikbass mit auf die Bühne. Der Viersaitige fungierte zusätzlich als Moderator und kokettierte dabei auch immer wieder mit seinen Zuhörern. Diese waren übrigens so zahlreich erschienen, dass es beinahe keinen Platz mehr im „Keller“ gegeben hätte.

Zurück zum Geschehen auf der Bühne. Hier führte eine musikalische Reise zwei Stunden lang querbeet durch ausgesuchte und beeindruckend dargebotene Coverversionen (Bob Seger, Rory Gallagher) und natürlich Eigenkompositionen aus dem bisherigen Werdegang der beiden versierten Musiker. Diese wurden wahlweise intrumental, zumeist aber vertextet dargeboten.

Die Texte wiederum haben es teilweise ganz schön in sich. Sie sind ebenso schwarzhumorig (das Haus), sarkastisch (die Frau) und frech (Schweine nach Berlin) wie romantisch (Vielleicht im nächsten Leben). Man könnte von einer liebenswerten Boshaftigkeit sprechen, mit der sich dien beiden gegenseitig hochnehmen oder mit der Stefan Kugler das eine oder andere Fettnäpfchen mit dem Publikum umschifft, was witzigerweise wieder perfekt zu den immer wieder auftauchenden Seemannsmotiven in den Liedern von Kugler & Waloschik passt.

Bemerkenswert fanden viele Baronkellergäste auch die stimmliche Harmonie der aus Franken angereisten Künstler. Die ohnehin schon auf sehr hohem Niveau arrangierten Lieder wurden durch dieses Zusammenspiel von Waloschik’s Leadgesang mit Kugler’s angenehm tiefen, rauchigem Timbre noch zusätzlich aufgewertet. Zwei bestens aufgelegte Musiker boten somit einen in dieser Form noch nie dagewesenen Konzertabend und entließen ihre Zuhörer nach rund zwei Stunden handgemachter, akustischer Qualitätsmusik in der Gewissheit, mit diesem Besuch die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Ob die Zeit für das Publikum gereicht hat, herauszufinden, wie man mit nur zwei Händen eine derartige Klangvielfalt erzeugen kann ist nicht geklärt. Im Zweifelsfall legen die Veranstalter den Abend in ein paar Jahren neu auf.

Quelle: Markus Sommer für Passauer Neue Presse 08.11.2013